Hähnlein, 26. Juni 2024 – Die Raiffeisenbank Nördliche Bergstraße eG hielt ihre 134. Generalversammlung in der Sport- und Kulturhalle in Hähnlein ab. Rund 90 Mitglieder und Gäste aus dem Finanzverbund und den umliegenden Gemeinden folgten der Einladung. Die Versammlung wurde vom Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas Büchner geleitet.
Begrüßung und Appell von Thomas Büchner
Thomas Büchner eröffnete die Generalversammlung mit einer herzlichen Begrüßung der Anwesenden und nutzte die Gelegenheit, um in seiner Ansprache für demokratische Grundwerte und genossenschaftliche Prinzipien zu appellieren. „Gerade in einer Welt voller Konflikte ist es wichtiger denn je, diese Werte hochzuhalten,“ betonte er.
Bericht des Vorstandes: Ein herausforderndes Geschäftsjahr 2023
Der Vorstandsvorsitzende Stephan Janusch blickte in seinem Bericht auf ein weiteres schwieriges und äußerst anspruchsvolles Jahr zurück. „Die Zinsen sind wieder da, und nach einer sogenannten ‚Findungsphase‘ haben auch wir uns an diesen Zustand – wie ich finde – guten Zustand wieder gewöhnt“, erklärte Janusch. Er hob hervor, dass der Zins erfreulicherweise wieder seine Lenkungswirkung für Kapital zurückerlangt hat und dies positive Auswirkungen auf das Geschäftsmodell der Bank hatte.
Erfolgreicher Generationenwechsel und positive Mitgliederentwicklung
Ein bedeutender Meilenstein im vergangenen Jahr war der erfolgreiche Generationenwechsel bei den Mitarbeitern, insbesondere in den Führungsebenen. „Heute können wir mit Stolz sagen, dass fast alle relevanten Betriebsbereiche personell verstärkt bzw. neu aufgestellt worden sind,“ so Janusch. In den letzten 12 Monaten konnten zahlreiche Neueinstellungen in allen Unternehmensbereichen vorgenommen werden, was die Bank für die Zukunft gut aufstellt.
Die Mitgliederentwicklung verlief ebenfalls positiv. Im letzten Jahr konnten 89 neue Mitglieder gewonnen werden. Allerdings verzeichnete die Bank aufgrund der Altersstruktur einen höheren Anteil an Abgängen, insbesondere durch Sterbefälle, was zu einer leichten Reduzierung der Mitgliederzahl auf 3.468 führte.
Finanzielle Ergebnisse und nachhaltiges Handeln
Die Bilanzsumme reduzierte sich um 2,5 Mio. EUR auf 215,4 Mio. EUR, was einer leichten Reduzierung von 1,1% entspricht. Die Kundeneinlagen reduzierten sich ebenfalls leicht um 4 Mio. EUR oder 2,1%.
Im Gegensatz dazu konnte die Bank im Kundenkreditgeschäft ein Wachstum von 8,2 Mio. EUR bzw. 7,4 % verzeichnen. Der Schwerpunkt des Kreditgeschäftes lag nach wie vor im Bereich der Privatkunden, insbesondere bei privaten Immobilienfinanzierungen, die rund 65 % der gesamten Kundenforderungen ausmachten. Insgesamt wurden im letzten Jahr Kreditzusagen in Höhe von 25 Mio. EUR gegeben.
Der Zinsüberschuss erhöhte sich deutlich um rund 1 Mio. EUR auf 4,9 Mio. EUR, während sich der Provisionsüberschuss leicht auf knapp 1,1 Mio. EUR erhöhte. Die Eigenkapitalquote inklusive Bilanzgewinn lag bei 22,1 Mio. EUR, mit einer Kernkapitalquote von 17% und einer Gesamtkapitalquote von 18,1 %, deutlich über den geforderten Mindestquoten.
Aufgrund von notwendigen Investitionen sowie Sonderfaktoren erhöhte sich der Verwaltungsaufwand inkl. der Abschreibungen auf Sachanlagen um knapp 1 Mio. EUR auf knapp 4,8 Mio. EUR oder 2,22 %. Das Betriebsergebnis vor Bewertung verbessert sich im Vergleich zum Vorjahr leicht auf knapp 1 Mio. EUR.
Im Rahmen der strategischen, politischen und sozialen Relevanz hat die Bank ihre Geschäfts- und Risikostrategien auf nachhaltiges Handeln ausgerichtet. „Wir wollen bis 2027 eine erste Zielposition mit durchgängiger Systematik erreicht haben,“ erklärte Janusch und wies auf die zukünftige Überprüfung der Zielerreichung durch das Nachhaltigkeits-Cockpit hin.
Bericht von Vorstand Jens Rückert: Rückblick 2023 und Ausblick 2024
Vorstand Jens Rückert ergänzte den Bericht mit einem Rückblick auf die Herausforderungen des Jahres 2023. Diese umfassten die plötzlich steigenden Zinsen, den Arbeitskräftemangel, hohe regulatorische Anforderungen sowie eine zurückhaltende Investitionsbereitschaft deutscher Unternehmen und eine schwache Konjunktur. „Wir haben uns den Herausforderungen erfolgreich gestellt, das Geschäft mit Besonnenheit betrieben und unseren konservativen und nachhaltigen Kurs fortgesetzt,“ sagte Rückert.
Er betonte, dass die Bank trotz des schwierigen Umfelds im Kreditgeschäft weiter wachsen konnte, während bei vielen anderen Banken das Kreditgeschäft aufgrund der Zinsentwicklung stark rückläufig war. „Für unsere Mitglieder, Kundinnen und Kunden haben wir uns wieder als verlässlicher Partner erwiesen und unsere gute Positionierung im Regionalmarkt bestätigt,“ erklärte Rückert.
Investitionen in die Zukunft und soziale Verantwortung
Die Raiffeisenbank investierte auch in die Zukunft und konnte 2023 drei Ausbildungsplätze besetzen sowie für den Start des Ausbildungsjahres 2024 weitere zwei Ausbildungsplätze schaffen. „Wir sind sehr stolz, dass wir als attraktiver Arbeitgeber in einer attraktiven Region wahrgenommen werden,“ betonte Rückert. Viele Mitarbeiter arbeiten schon viele Jahre, teilweise Jahrzehnte, in der Bank, was eine hohe Wertschätzung gegenüber der Bank zeige.
Ein klares Bekenntnis zur Region und den Standorten der Bank sind die geplanten Umbaumaßnahmen in der Filiale Bickenbach sowie die Aktivierung des Gebäudes in Hähnlein. In Bickenbach wurde der Foyer-Bereich bereits umgebaut und mit einem weiteren Geldautomaten ausgestattet. „Wir haben beschlossen, den Innenbereich umfangreich zu sanieren, umzubauen und zu modernisieren. Wir sind hier bereits in der Planung und freuen uns, Ihnen nach der Umbauphase eine moderne und zukunftsgerichtete Filiale präsentieren zu können,“ so Rückert.
Auch das Gebäude in Hähnlein soll aktiviert werden. Es liegen erste Konzepte vor, die aktuell geprüft und weiter verfolgt werden. „Diesbezüglich sind wir bereits einen großen Schritt weitergekommen,“ berichtete Rückert.
Neuer Bereich „Immobilien und Finanzierung“
Ein weiteres Highlight ist der neue Bereich „Immobilien und Finanzierung“. Rund um die Immobilie unterstützt die Bank ihre Mitglieder und Kunden bei allen Aspekten des Immobilienkaufs, -verkaufs und der Finanzierung. Ziel ist es, eine persönliche Beratung anzubieten, die auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Neben der maßgeschneiderten Baufinanzierung will die Bank das professionelle Maklergeschäft weiter vorantreiben.
Unter der Leitung von Harald Brand wird diese Beratung weiter ausgebaut. Im Team sind neben ihm Frau Bianca Fitzer sowie die Herren Andreas Kusche und Matthias Porth. „Wir wollen Ihnen eine umfassende und persönliche Beratung bieten, die auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist,“ erklärte Rückert.
Einstimmige Beschlüsse und Dividende
Die Mitglieder beschlossen einstimmig die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie eine Dividende von 3 % für das abgelaufene Geschäftsjahr. Bei den turnusmäßigen Wahlen zum Aufsichtsrat wurden Andreas Fetzer und Thomas Rechel einstimmig wiedergewählt.
Ausblick auf 2024
Die Generalversammlung gibt insgesamt einen positiven Ausblick in die Zukunft. „Wir wollen aus eigener Kraft in einem hervorragenden Umfeld weiter wachsen und als regional verwurzelte Bank für unsere Kunden der erste Ansprechpartner in der Region sein. Dies ist aus unserer Sicht die Stärke einer Volks- und Raiffeisenbank – nämlich Kundennähe und Regionalität. Gerade in turbulenten wirtschaftlichen Zeiten haben diese Werte für Stabilität gesorgt,“ sagte der Vorstand Jens Rückert.
Die Bank werde weiterhin auf die veränderten Kundenbedürfnisse eingehen und sowohl Mobilität als auch Digitalisierung vorantreiben. „Unser Ziel ist die bestmögliche Beratungsqualität, diese ganzheitlich und mit kurzen Entscheidungswegen,“ fügte er hinzu. Rückert versprach, dass die Raiffeisenbank Nördliche Bergstraße eG auch in Zukunft die genossenschaftlichen Werte wahren und die regionale Verwurzelung stärken werde.
Raiffeisenbank Nördliche Bergstraße eG
Alsbach – Bickenbach – Hähnlein
Telefon 06257 9301-0